Bücher
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Nell Leyshon: Die Farbe von Milch
Dies ist mein Buch und ich schreibe es eigenhändig. (…) Ich bin nicht sehr groß und mein Haar hat die Farbe von Milch. Mein Name ist Mary und ich habe gelernt, ihn zu buchstabieren. Dieses Buch hat mich umgehauen mit seiner Sprache, seiner Geschichte und den Ideen dahinter, und ein bisschen auch seiner hübschen Ausstattung.…
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Rote Haare // grüne Kleider // schwarze Federn
Dies ist die Geschichte einer Frau, die im Heute Käse verkauft und in einem früheren Leben vielleicht eine irische Königin war. Es ist ein Buch über Frauen, denen Gewalt angetan wird, und die sich nicht direkt rächen können. Ein Geschichte darüber, Wege zu finden und zu verlieren.
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Alles über Beziehungen
Kann sein, dass du vor Kurzem ein sehr dickes, sehr bedrückendes Buch gelesen hast (so 960 Seiten, sexueller Missbrauch, lebenslanges Unglück). Und seither eine Lesekrise. Kann sein, dass du ein Buch nach dem anderen in die Hand nimmst, und nichts gefällt, nichts fesselt, nichts tröstet. Kann sein, dass du dann den neuen Roman von Doris…
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Vereinsamen, Verbrüdern, Verlieben
Takis Würger hat sich mit mir bekannt gemacht über Instagram. Das hat er gut gemacht, denn ich hab gleich zum Rezensionsexemplar gegriffen, als es in der Buchhandlung erschien. Ich könnte hier jetzt etwas über ihn schreiben, seinen Charme, seine sorgfältige Social Media-Arbeit, sein Spiel mit biographischen Details, die sich auch im Buch wiederfinden (Der Protagonist,…
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Ein wenig Lesen
Buchkater haben – das kenne ich gut. Aber dermaßen erschlagen zu sein von einem Buch, das hab ich noch nicht erlebt. Möglicherweise bei einigen der längeren Murakami-Romane; diese haben mich aber auf eine komplett andere Art geschluckt und durch den psychischen Fleischwolf gedreht. Ein wenig Leben habe ich zwanghaft jede Nacht bis zwei Uhr gelesen,…
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Jenny Diski: Küsse & Schläge.
Das Buch ist eine Mogelpackung, aber in der richtigen Richtung: Titel und Cover surfen auf der 50 Shades of Grey-Welle, und der Klappentext erzählt von einer Beziehung, die Züge von SM hat. Aber die Empfehlung von Doris Lessing am Buchdeckel macht neugierig, und beim Lesen erweist es sich als großartiger Text. Die Erzählung beschäftigt sich…
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Nussschale. Ein Schelmenroman.
Ich muss vorausschicken, dass diese Rezension fast alles über den Roman verrät. Den größten Teil der Handlung, das Ende, wichtige Wendepunkte. Aber ich muss mir das Buch von der Seele schreiben. Gestern im Zug hab ich es beendet, und noch im Stehen dort unterwegs hab ich begonnen, meine Gedanken ins Handy zu tippen. Es fesselt…
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Was einem bleibt – Jane Gardam: Letzte Freunde
Gestern habe ich den letzten Teil dieser Trilogie beendet, und ich bin von der Lektüre noch ganz verzaubert. Der erste Teil, Ein untadeliger Mann, erzählt die Lebensgeschichte eines britischen Richters, Edward Feathers, der den Großteil seines Lebens in Fernost verbringt und exemplarisch für den britischen Gentleman steht. Auf großartige Weise entwirft Gardam hier die Stimmung…
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Geld oder Liebe – Cynthia D’Aprix Sweeney: Das Nest
Und wieder einmal ist es eine Mutter, die zwar nur in kleinen Szenen auftritt, aber alle Fäden in der Hand hält und an der Wurzel der Ereignisse sitzt. Eine mangelhafte Mutter, die ihre Kinder nicht genug lieben konnte. Den kleinen und großen Nachwirkungen davon spürt Cynthia D’Aprix Sweeney in ihrem Debütroman nach.
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Liebeslektüre, Liebeslektionen
Man liest ja viel über die Liebe im Lauf eines Leserinnenlebens. Romane über Romane, von Jane Austen bis Charlotte Roche, und Sachbücher über Sachbücher, von Erich Fromm bis Eva Illouz. Und jetzt gerade stell ich mir die Frage, aus welchem Genre ich eigentlich mehr mitnehme an Ideen und Einsichten – Eva Illouz hätte da eine…
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Die eine Seite, die andere Seite
„Am Strand ein Mann und eine Frau. Sie blond und elegant in einem grünen Bikini, obwohl es Mai war in Maine und kalt. Er ein Hüne, strahlend und lebendig; in ihm flackerte ein Licht, das den Blick gefangen nahm und nicht mehr losließ. Sie hießen Lotto und Mathilde.“ „Wie soll ich ein Buch verkaufen, das…
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Flachgelegt in sieben Stunden
Ich hab überlegt, ob ich zu diesem Buch überhaupt eine Rezension schreiben soll. Eigentlich, denk ich mir, lohnt sich das doch nur bei Büchern, die sehr gut sind, und die ich empfehlen will – oder bei solchen, die sehr viel diskutiert werden: Da möcht ich dann auch meinen Senf dazu geben. In dem Fall trifft…











